Bericht

Weg vom Vollformat, hin zum Crop? Macht das Sinn?

Erfahrungsbericht Sony a6300:

Wieso kauft der Typ sich plötzlich eine Sony fragt sich sicher der ein oder andere der mich persönlich kennt?

Unterm Strich war es wohl…Spieltrieb ;)

Aber wie fing alles an? Ich musste mal dringlichste meine Backup Kamera los werden denn eine Canon 40d ist nicht mehr wirklich Zeitgemäß…auch als Backup Kamera nicht. Zur Wahl stand eine gebrauchte Canon 6d oder eine Spiegellose Sony. Ich musste mir wirklich klar werden was ich brauche denn es standen sich viele Pro´s und Kontra´s gegenüber. Vernünftig wäre der Griff zur Canon 6d gewesen da gleiche Sensorgröße wie mein 5d. Am Ende wäre es aber wieder eine Kamera die ich nur im Notfall nutzen, und niemals zum Spaß mitnehmen würde. Ich entschied mich den Sony Spiegellosen eine Chance zu geben. Zum einen ist die Technik, und zum anderen ist der Digitale Sucher mit seiner Belichtungssimulation äusserst Interessant.

Sony hat eine Crop- und Vollformat Sensor Serie im Angebot wobei mir zum rein schnuppern die ältere Sony NEX 6 ausreichend erschien. Ich konnte diese im Set mit einem Sigma 30mm F/2.8 EX DN für knapp 300€ erstehen. Getestet im Urlaub unter wohlgemerkt idealen Bedingungen hat mich diese betagte Kamera doch schon sehr begeistert. Der Formfaktor war denke ich das was mir an dem ganzen am besten gefiel. Die Kamera hat einen 1,5er Crop Sensor und durch das fehlen eines Spiegelkasten ein geringes Objektiv Auflagemaß so das man mit Adaptern u.A. auch Canon EF Objektive adaptieren kann. 

Mein Augenmerk viel auf den Sigma MC-11 der zwar zu den teueren Adaptern gehört aber Autofokus, Bildstabilisator und Blendensteuerung unterstützt. Die Ergebnisse waren leider ernüchternd. Der Autofokus pumpte oftmals hin und her bis er den richtigen Schärfepunkt traf. Teilweise dauerte dies 2sek. Nach einigen Forschungen im Netz hat sich heraus gestellt das die Sony Nex6 zwar Kontrast- und Phasenautofokus beherrscht, der schnellere Phasenautofokus für adaptierte Objektive jedoch nicht unterstützt wird. Somit liefen alle meine Canon Linsen nur mit Kontrast Autofokus. Das ganze stellte auf keinen Fall eine Option dar. Ich wollte halt schon meinen vorhandenen Fuhrpark an Canon Linsen nutzen.

Es gab für mich am Ende nur 2 Lösungen:

2-3 weitere native E-Mount Linsen kaufen oder die Kamera auf eine Sony A6300 upgraden, die Phasenautofokus mit Fremdobjektiven unterstützt.

Ich entschied mich für letzteres und kaufte eine gebrauchte, aber neuwertige Sony a6300.

Sony a6300

 

Die Kamera ist vom Body fast baugleich zur Nex 6. Eine hochwertige Griffverlängerung von Gariz gab es mit dabei. Diese hat sich mit der Zeit als sehr angenehm von der Haptik heraus gestellt. Sieht zudem schick aus und ich möchte das Teil nicht mehr missen. Das Sigma 30mm F/2,8 ist ne gute Linse und die Brennweite entspricht 45mm am Vollformat was sehr nah an meiner 50mm Lieblingsbrennweite am Vollformat heran kommt. Die nativen E-Mount Linsen sind allesamt noch einen zacken schneller beim Fokussieren als über den Sigma MC-11 adaptiert. Somit blieb diese „Immerdrauf“ Linse und der Rest über Adapter. 30mm, 50mm, 85mm, 24-105 sollte mehr als ausreichend sein. Zwischenzeitlich habe ich die 30mm F/2.8 gehen eine Sigma 30mm F/1.4 ersetzt welche eine abartig gute Abbildungsleistung erreicht.

Es gibt da noch ein tolles Feature welches ich für mich entdeckt habe und das ist die Gesichtserkennung in Kombi mit dem Servo Autofokus. Der Fokus bleibt sicher auf dem Gesicht auch wenn man ständig umkomponiert und Abstände verändert. So wie man es von Handy´s kennt. Kein Fokuspunkt mehr versetzten, es sei denn bewusst. Ich liebe es.

…und das ist auch der Punkt…die Kamera macht rundum einfach nur Spaß.

Sony a6300
Gariz Grip a6300

 

Vor- und Nachteile:

Die Kamera ist klein, hochwertig verarbeitet und hat ein Gewicht was die Wertigkeit unterstreicht. Trotz ihrer geringen Größe liegt sie sehr gut in der Hand.

Einen Batteriegriff kam für mich nicht in Frage da alle Model via USB Kabelbrücke zur Kamera angeschlossen werden müssen. Ich fotografiere sehr oft direkt in den Computer und da benötige ich den USB Port zur Übertragung der Daten. Somit an dieser Kamera kein Batteriegriff. Aber es gibt auch positive Seiten denn die Kamera wird über das USB Kabel auch direkt geladen. Ich habe die Kamera schon 6-7std am Stück an gehabt...kein Akkutauschen bei tethered Shootings.

Das Display ist hochwertig und auch der Klappmechanismus fühlt sich vertrauenswürdig verarbeitet an. Der Digitalsucher hat weniger Auflösung als beim Vorgänger, der Sony a6000. Sehr seltsamer Schritt von Sony. Dafür wird man bei dieser Kamera mit einem 100Hz Sucher und Display belohnt welcher sooo flüssig läuft das man schnell vergisst einen Digitalen Sucher vor sich zu haben. Die Anzeigen kann man sich individuell von minimalistisch bis Flugzeugcockpit einstellen. 

Akkulaufzeit ist und bleibt wohl ein Punkt mit denen alle Spiegellosen zu kämpfen haben. Ich kann hier nur die Angaben aus Foren nieder schreiben und da spricht man von 350-500 Aufnahmen. Ich selber habe noch nicht so viele Fotos am Stück auf reinen Akkubetrieb geschossen. Das wird sich bei der nächsten Hochzeitsdokumentation sicher zeigen was das geht und was nicht. Der Akku entläd sich trotz Flugmodus scheinbar sporadisch. Ich konnte noch nicht feststellen woran das liegt. Ggf muss ich noch was ausstellen. Vielleicht ist noch irgendwas im Standby.

Gefallen hat mir auch die schnelle Einsatzbereitschaft. Aus dem Standby ist sie sofort einsatzbereit und im Kaltstart braucht sie 2sek bis man fokussieren kann. Das ist wesentlich schneller als das was die Nex 6 konnte.

Das Autofokussystem ist gut. Die Gesichtserkennung funktioniert hervorragend...man kann sich auch Gesichter als Priorität speichern, sehr fein für Hochzeiten. Dennoch hat das System Schwächen im Lowlight Bereich. Trübes Licht am Winternachmittag geht noch super, aber wenn es dann noch dunkler wird fängt der Fokus schon an zu pumpen. Da macht eine DSLR noch keine Zicken. Ich könnte mir vorstellen das Abends auf einer Hochzeit, bei Bewegung oder wenn es einfach extrem schnell gehen muss, viele Momente nicht festgehalten werden können weil es einfach der Autofokus der Kamera nicht schafft. Da heisst es manuell fokussieren. Das ist jedoch oftmals gar nicht möglich da es nur wenige Objektive mit einem manuell Schalter gibt. Also wirklich mechanisch die Linsen verschieben. Man kann zwar an der Kamera einen Hebel umlegen, dann wird aber das drehen am Fokusring digital auf die Objektivmechanik umgesetzt. Das funktioniert dann auch noch Geschwindigkeitsabhängig....gefällt mir nicht und fühlt sich unnatürlich an. Dann gibt es noch einen Punkt den ich seltsam finde und das ist Arbeits- und Offenblende. Bei meiner DSLR schaue ich immer bei Offenblende durch den Sucher und beim Auslösen greift dann die gewählte Arbeitsblende. Das Ergebnis wird auf dem Display gezeigt. Bei der Sony a6300 und wahrscheinlich auch bei der A7/ A7II Serie wird im Sucher/Display das Ergebnis der Kameraeinstellung simuliert dargestellt. Blende, Iso, Zeit ist somit direkt sichtbar. Logischerweise muss dies Einfluss auf das Autofokussystem haben denn egal was durch ISO und Zeit auf einen richtigen Belichtungslevel gehoben wird, bei Blende 16 kommt erst einmal nur wenig Licht zur Fokussierung auf dem Sensor an. Das macht sich mit starken pumpen bemerkbar. Für Offenblenden Freunde also kein Problem ;) . Was man nun machen kann ist die Berechnung der Vorschau "aus" zu stellen. Dann wird bei Offenblende fokussiert und im Anschluss auf Arbeitsblende abgeblendet. Im Sucher sieht man das lediglich an der Schärfentiefe die sich live ändert. Die Helligkeit wird dabei unbemerkt mit geregelt. Ich hätte mir noch gewünscht das man die Arbeitsblende auch abschalten kann da die Kamera bei Servo Autofokus wieder das Problem der Arbeitsblende bekommt. Er fokussiert schnell und zuverlässig, Blendet dann ab und fängt dann an zu Pumpen. Reines Software Problem...vielleicht ändert sich ja in Zukunft noch was daran.

Lautlos Modus. Die Kamera hat einen Schlitzverschluss, kann aber auch auf absolut lautlos gestellt werden. Das ist z.B. bei Hochzeiten echt ein Traum wenn man beim "Ja" Wort auslösen kann. 

Bildquallitiät ist bei der Sony a6300 mit guten Optiken beeindruckend. Die Farben sind etwas anders als bei meiner Canon aber nicht das man sagen könnte besser oder schlechter. Es ist wohl ein abgeschwächter Tiefpassfilter vor dem Sensor der dadurch mehr Bildschärfe bringt. Diese Detailschärfe ist teilweise so beeindruckend das man meinen könnte man hat eine Mittelformat Kamera Datei geöffnet. Ich kann mit der Canon 5d nachschärfen und komme dabei auf ähnliche Ergebnisse aber so krass kenne ich das von der Canon nicht. Schärfentiefe ist durch den kleineren Sensor natürlich größer aber bei einer F/1.4 oder F/1.8 Linse ist die Freistellung immer noch sehr sehr stark. 

Bedienung ist so eine Sache bei der noch einiges verbessert werden kann. Die Knöpfe sind soweit ok, das Drehrad könnte was größer ausfallen und etwas schwergängiger sein. Meckern auf hohen Niveau. Was jedoch immer wieder passiert ist das ich das Daumenrad verstelle und mich dann wundere das schon wieder eine andere Blende eingestellt ist. Könnte somit auch schwergängiger sein. Die Menüs...viel...viel...viel. Es ist unglaublich was man an dieser Kamera alles einstellen kann. Ob "Iso vor Zeit" Konfigurationen, W-Lan Hotspot, Individuelle Tastenbelegung und Custom Menüs...man kann einfach Unmengen an Einstellungen tätigen. Das bringt dann leider mit sich das es unaufgeräumt wirkt. Ich kann mir schwer merken wo was ist und zappe im Grunde ständig alle Reiter der Menüs durch. 

Video aufzeichnen kann die Sony a6300 natürlich auch. 4k bis 30fps sowie 1080p bis 120fps. Ich persönlich nutze das Video Feature nur für fun Clips. Für den professionelle Videodrehs sicher auch zu empfehlen. Es gibt auch jede Menge Caged Rigs auf dem Markt. Da kann man sich gut austoben ;)

 

Fazit

Die Kamera hat im Vergleich zur DSLR einige Nachteile im Autofokussystem. Sie ersetzt für mich keine Kamera die unter schwierigen Bedingungen zuverlässig funktionieren muss. Die Bildqualität überrascht positiv und bei guten offenblendigen Linsen frage ich mich ernsthaft warum man eine Vollformat Kamera braucht. Für die Schwäche in der Akkuleistung kauft man sich einfach 1-2 günstige Akkus in der Bucht. Der Gedanke meine 5d gegen eine Sony a7II zu ersetzten kam mir durchaus. Jedoch möchte ich nicht das Risiko eingehen in den kommenden Hochzeitsdokus Opfer meiner Kamera zu werden. Somit bleibe ich bei dem was ich habe und nutze das beste aus beiden Welten. 

Sony a6300 Sigma 30mm 1.4
Testchart

LED Dauerlicht mit Akku: Jinbei EF-150D im Test

Ich hab da mal was interessantes...

Da flatterte doch eine E-mail von Foto-Morgen in mein Postfach. Ob ich Lust hätte das bald erscheinende Jinbei LED Dauerlicht mit Akku zu testen? Naaa logo! 

Das Gerät würde auch prompt geschickt und der erste Eindruck des Kartoninhaltes machte mir gute Laune. Das Dauerlicht kommt in einem robusten, hochwertigen Transportkoffer. Sowas hätte ich gerne für alle meine Dauerlichter und Blitzköpfe. Das innere des Koffers ist gut ausgekleidet und hat einige Trennwände die schön stabil gefertigt sind. Platz genug für Lampe, Netzkabel, Akku und Ladegerät.

Kommen wir zum eigentlichen Gerät. Das LED Dauerlicht ist im Grunde sehr ähnlich zum Jinbei EF-200 V. Die Lampe hat ein Bowens Bajonett, so das wir einen riesigen Pool an Lichtformern verwenden können. Klar erkennbare LED Anzeige für die eingestellte Leistung, Ein Drehregler zum Dimmen. Set Taste um die Kommunikation mit Funk-Triggern zu aktivieren, Anschlussbuchse für den Netzbetrieb und ein Umschalter zwischen Akkubetrieb, Aus, Netzbetrieb. On Top gibt es eine Mulde für den Akku. Der Akku an sich ist der selbe der im HD-610 Blitz zum Einsatz kommt. Er hat auf der Innenseite eine Anzeige für die Akkuladung was ich äusserst praktisch finde. Die LED wird mit einem Lüfter über ein Lamellen System gekühlt wie es beim EF-200V schon der Fall ist. Die Luft wird hierbei nach vorne heraus geblasen. Dadurch wird das Gehäuse auch nach Stunden nicht mehr als handwarm. In der ersten Revision des EF-200 wurde die Luft noch durch das Gerät abgetragen was man dann doch gut gemerkt hat. Ich selber habe die Revision 2 und 3 welche beide ebenfalls die Luft nach vorne abtragen. Das führt zu einer Erhöhung der Temperatur im Gerät wenn man kleinere geschlossene Lichtformer benutzt. Die erhöhte Temperatur ist jedoch weit entfernt von Kritisch. 

DSC00582.jpg
 

Akkulaufzeit:

Das wird wohl die größte Frage an einem Akku betriebenen Gerät sein. 150Watt konstant zu liefern ist schon eine Hausnummer für so einen Akku. Ich habe hierzu einfach mal 3 Laufzeit Tests gemacht.

  • 150W = 32min

  • 100W = 48min

  • 50W = 1h37min

Wenn man die 150Watt benötigt, muss man sich halt im klaren sein wozu man diese Leistung braucht. Attraktiver sind auf jeden Fall Leistungen um die 75Watt. Ich denke man kann in einer Stunden schon so einiges an Fotos durch hauen. Der unter Vollast Entladene Akku ist gut warm aber nicht heiß. Die Aufladezeit beträgt 2std. und wird mittels Ladenetzteil über eine Buchse am Akku geladen. Ich habe noch sehr gehofft das man den Akku auch im Netzbetrieb in der Lampe laden kann aber leider geht dies nur über das externe Netzteil. Positiv ist auch das auf Akku Betrieb die 150Watt erhalten bleiben und nicht wie bei vielen anderen Geräte die Leistung eine Stufe runter geregelt wird.

Jinbei

Fazit:

Also zu aller erst muss ich sagen das ich über die letzten 2 Jahre ein riesen Fan von LED Dauerlicht geworden bin. Bis auf wenige Ausnahmen wie Makeup Makro Aufnahmen wo hohe Blenden gefordert sind und die Lampen nah am Model sein müssen mache ich eigentlich alles mit LED Licht. Es ist auch gar nicht so das die Vorteile die Nachteile aufwiegen würden. Es ist viel mehr das es Spaß macht mit diesen Lampen zu arbeiten.

Das Gerät ist super verarbeitet und macht ein echt tolles farbtreues Licht. Ich habe mich ein par Tage mit der Frage beschäftigt wozu man ein Dauerlicht mit Akku Betrieb überhaupt benötigt. Noch dazu wo die Laufzeiten oder die Wattage echt begrenzt sind. Ich kann mir gut vorstellen das man diese Lampen an Plätzen einsetzten kann wo es halt keine Steckdose gibt... Thema Lost Places. Ich kenne auch ein paar Fotografen die Dauerlichter mit z.B. Hotelzimmer Beleuchtungen mischen. IdR brauchen diese nur geringe Wattagen und ein Akku Betrieb von 1- 1,5std kann dann schon recht komfortabel sein. Vorausgesetzt der endgültige Preis hebt sich nicht um Welten vom EF-150V ab, ist dies auch eine Möglichkeit sich einfach beide Optionen, Netz- und Akkubetrieb offen zu halten.

Mega Lampe...kaufen!

 

Mella - 50mm F/4.5 1/160sek

Mella - 50mm F/4.5 1/160sek

LED Dauerlicht: Der Jinbei EF-200 LED V im Test

200Watt LED Dauerlicht..taugt das was?


Ich finde die Lichtleistung von LED´s faszinierend und beobachte seit ein par Jahren begeistert die Entwicklung im Fotobereich. Aus diesem Grund habe ich meinen First Choise Fachhändler Foto-Morgen angeschrieben und war erfreut das mir ein Jinbei EF 200 V für einen Test zur Verfügung gestellt wurde. Für mich steht Jinbei seit Jahren für gute Qualität und guter Haptik in der gesamten Produktpalette und das zu einem guten Preis. Das LED Dauerlicht welches ich nun testen konnte war das Jinbei EF 200 V Daylight in neuster Version mit Digitalanzeige auf der Rückseite. Der erste Gedanke beim auspacken war: "ist das ein Monster". Man stelle sich einen 400Ws Studioblitz vor und rechnet einfach nochmal 10-15cm mehr Baulänge. Die Haptik überzeugt da der größte Teil aus Metall ist. Hinten ist ein Halte/Tragegriff befestigt welcher für handeln, tragen, verstellen praktisch ist. Der Blitzneiger ist ebenfalls aus Metall. Positiv auch, das bei der Schirmdurchführung die Schirmstange mit einer Halbschalenplatte festgeschraubt wird. Ich hatte Blitze bei denen nur eine Schraube auf die Schirmstange geschraubt wird und so sahem dann auch die Schirmstangen aus. Bei dem Neigefeststeller hätte ich mir lieber diese Videoneige Mechanik des Jinbei ECD II 400 gewünscht die ich echt zu lieben gelernt habe, insbesondere wenn man den Kopf am langen Arm mit einer Hand verstellen möchte. Auch positiv an den Jinbei Blitz- u. Dauerlichtköpfen ist die Mechanik des Bowens Bajonet. Passgenau, wackelt nichts, aus Metall, gute Verrieglung. Ich hatte da schon ganz andere Mechaniken gesehen...und wenn ein Beautydish mit Wabe abschmiert ist das selten lustig.

 

Der Moment des einschalten.

Ok das Teil ist hell. OMG ist das hell. Ich kann den Eindruck eigentlich nur beschreiben wie wenn man im Hochsommer aus dem Keller nach draussen geht. Der Raum wird erstmal so hell das die Augen sich drann gewöhnen müssen. Die LED ohne Reflektor strahlt so gleichmäßig ab das in einem ca. 120 grad keinerlei Hotspots zu sehen sind. Eine gleichmäßig ausgeleuchtete Fläche. Beeindruckend. Die Leistung kann am Regler verstellt werden. Die Aktuelle Wattage wird im Display angezeigt. Einstellbereich 10-200W. Das Dauerlicht hat zusätzlich einen Funkepfänger integriert und kann mit einem Sender (zubehör) bequem von der Kamera aus verstellt werden. Die Temperaturentwicklung ist sehr gering auch bei langen Betrieb. Der integrierte Lüfter ist Leistungsgeregelt und eigentlich nur in sehr leisen Räumen hörbar. Während eines Shooting hört man davon absolut nichts.

 

Shooting Test.

Ich konnte das Dauerlicht bei 2 Shootings testen und hatte es dabei Ca. 10std mit verschiendenen Lichtformern im Einsatz. Erster positive Punkt ist: "what you see is what you get". Bei Blitzköpfen ist des Eindruck den man durch den Sucher hat immer ein etwas anderer als der auf dem geblitzen Foto. Insbesondere was die Durchzeichnung in den dunkeln Bereichen angeht ist das Halogen Einstellicht klar von Nachteil. Man hat sich drann gewöhnt und kann damit gut arbeiten. Bei Dauerlicht in dieser Helligkeit ist es mega Angenehm genau zu sehen wie das Foto wird. Es fiel mir auch immer wieder auf das ich auf das Bereitschaftspiepen gewartet habe weil es schon so verinnerlicht ist :) Keine Wartezeiten zu haben würde ich für mich als negativen Punkt festhalten weil merke das ich dadurch noch mehr Fotos poduziere. Auch noch ein Punkt den ich erwähnen möchte ist der Vorteil bei Dauerlicht zu filmen. Bei den 2 Shooting Tests hatte ich einen Videografen im Studio der natürlich begeistert war bei neutralem Dauerlicht zu filmen.

 

Reichen 200W LED????

Ja und nein. Es kommt einfach darauf an welche Lichtformer man in welchem Abstand benötigt und welche Blenden ich nutzen möchte. Als Vergleich liest man das die Lichtleistung in etwa 2000watt Halogen entspricht. Den enormen Helligkeitseindruck den man hat, wird durch die Messung mit einem Belichtungsmesser jedoch etwas geschmälert. Ausgehend von ISO 100 und 1/160sek um verwacklungsfrei zu arbeiten, erreiche ich als Beispiel mit einem Telereflektor der mir ein 3m Durchmesser Kernlicht geworfen hatte "nur" einen Wert von Blende F/4. Für Ganzkörper flat fotografiert passt das, bei schrägen Winkeln, Kopfportraits sowie Macroaufnahmen hat man schnell geringe Schärfentiefe in seinen Aufnahmen. Das kann ein Stilmittel sein, will man aber vielleicht vermeiden. Für letztes bleibt einem dann nur von ISO100 weg zu gehen. Ich kann da bis zu einem bestimmten Bereich noch gut mit leben. Packe ich aber eine 120er Octabox mit Wabe auf den Dauerlichtkopf wird schnell klar das hier noch Grenzen sind. Meine Einstellung lag bei 1/160sek ISO400 F/5,6. Das ist von den Stats noch ok, ich würde aber ungerne mit meiner 5D MII über Iso800 gehen weils es dann langsam anfängt in den Schattenbereichen matschig zu werden. Generell kann man sagen das Lichtformer die Lichtstark sind wie Standart u. Telereflektoren sowie Beauty Dish sehr gut mit LED funktionieren. Große Softboxen schlucken einfach sehr viel der Leistung wo man dann an Blende und Iso schrauben müsste. Abstand Licht zum Motiv ist natürlich ein sehr wichtiger großer Faktor bei der Lichtausbeute und Fotografen mit Studioerfahrung werden sicher ihre Erfahrungswerte bei der Überlegung so ein Gerät zu kaufen einfließen lassen.

 

Fazit.

Geiles Gerät, geile Haptik, beeindruckend was im Bereich Dauerlicht schon Möglich ist. Man hat zwar Leitungslimitierungen die man aber z.B. mit Erhöhung der Kamera ISO oder Abstand Licht zu Motiv sowie die Art der Lichtformer ausgleichen kann. Die Möglichkeit das Licht via Funk zu regulieren ist sehr schön, in der Praxis aber eher unwichtig da man wahrscheinlich immer auf 200W reguliert hat. Der Preis liegt bei 459,90€, zu finden auf www.Foto-Morgen.de Für mich derzeit noch keine Option zu einem Studioblitz. Aber da sollte in Zukunft eine 300watt Version oder mehr kommen, werden die Karten noch einmal gemischt.

Nachtrag.

Diese Leute ging mir das Jahr über nicht mehr aus dem Kopf und nachdem es sich zur Zeit der Photokina abzeichnete das es keine stärkere Version geben wird, habe ich dann doch entschieden einen EF-200 zu kaufen. 

Mitte 2017 kam dann noch ein zweiter EF-200 V und ein EF-60 hinzu.