Es sind nun schon einige Jahre vergangen, seit der ersten Zusammenarbeit mit SIGMA. Würde man mich heute fragen, wie es dazu kam, wäre in meiner Antwort sicher das Wort „Herausforderungen“ vorgekommen. Die vielen Workshops in den Jahren zuvor und die Zusammenarbeit mit kreativen Menschen hatte mir immer viel positive Energie gegeben. SIGMA gab mir eine weitere Plattform, um mich dabei weiterzuentwickeln. Rückblickend sind es grade die SIGMA Day´s, die mir sehr gut in Erinnerung geblieben sind. Die SIGMA Day´s sind Veranstaltungen, die sich wunderbar eignen, um Produkte zu testen, das Gespräch zu suchen und um den ein oder anderen Workshop und Vortrag zu lauschen. Dem Kunden nah zu sein und ein Teil dieses Konzeptes zu sein, brachte mir viel Freude. Aber auch die Live-Sendungen und Videoproduktionen für die Online Day´s waren äußerst spannend. Was für ein solches live Event an Team und Technik vonnöten war, hatte mich wirklich beeindruckt.
Um so aufregender war das Projekt „SIGMA on Location“ für mich.
Bei SIGMA on Location werden Fotografen bei einem Fotoprojekt begleitet. Die Idee, einmal hinter die Kulissen schauen zu können, um zu sehen, wie ein Fotograf arbeitet und welches Equipment wie genutzt wird, hat auch für mich einen großen Reiz. Einer der Fotografen vor der Kamera sein zu dürfen, begeisterte mich ungemein. Das Vertrauen ein solches Projekt zu meistern, wusste ich, insbesondere des schieren Aufwandes, sehr zu schätzen. Sofort befand ich mich in einem Planungsmodus, in dem meine Gedanken um das, was man umsetzen könnte, kreisten.
Meine Fotoprojekte beginnen meist mit der Erstellung eines Moodboards, bei dem diverse Ideen zur Gestaltung von Einzelbildern oder Serien zusammen getragen werden. Dabei fließen auch Ideen zur Modellpose, Lichtsetzung, Make-Up, Kleidung und Farbgestaltung ein. Ich versuche mich in meiner Fotografie immer wieder neu zu erfinden und den Betrachter mit neuen Ideen zu überraschen. Daher wollte ich etwas umsetzen, was so noch nicht in meinem Portfolio zu finden war. Zur Ideenfindung schaue ich gerne in meinen Ordner, der sich da nennt „Inspirationen“. Dort landet alles Bildmaterial, was mich auf irgendeine Weise anspricht. Das Spektrum ist vielschichtig und geht von Make-Up Ideen über Illustrationen/Concept-Art, Farblehre, Gestaltung, Posen und vieles mehr. Oftmals gibt es den einen Auslöser, der mich auf eine Bildidee bringt.
Für das SIGMA on Location Shooting war es ein Kleidungsstück.
Schon lange folge ich den Arbeiten von Valentina Braun. Sie fertigt imposante Haute Couture Kleider und gab mir eine Zusage für das Projekt ein Kleid zur Verfügung zu stellen. Damit war der Grundstein gelegt, um das sich das Shooting drehen sollte. Das Kleid war imposant groß und mit viel Tüll und Details zudem sehr ausladend. Es machte mir schon ein wenig Sorge, ob mein 2,72m breiter Hintergrund dafür ausreichen würde. Weiter musste ich mir Gedanken machen, wie man den Rest der Fotos füllen könnte. Ein einfacher leerer Hintergrund hätte zwar den Vorteil, dass man das Bild nicht mit Details überlädt, war dann aber doch irgendwie zu unspektakulär. Ich griff eine ältere Idee auf, die mit Kartonpapier an einem Hintergrundstativ befestigt, eine Art Rahmung des Motivs bringen sollte.
Das Ganze konnte ich mir bildlich gut funktionierend vorstellen. Normalerweise würde ich mit wilden Lichtsetups experimentieren und mich treiben lassen. Dies schien mir für dieses Setup ungeeignet. Die Gefahr, das Foto an Details zu überladen, war recht groß. Also weg von harten sowie farbigen Lichtquellen, hin zu weichen großflächigen Lichtquellen. Für den ersten Testaufbau des Setups nahm ich meine Frau mit ins Studio. Es ist immer schön, wenn man zusätzliche kreative Einflüsse mit in ein Projekt einfließen lässt. Es kann dadurch nur wachsen. Erste Testaufnahmen mit der Staffelung aus Kleid, Rahmen und Hintergrund passten schon ganz gut. Aber irgendwie war der Eindruck der Szene noch nicht überzeugend. Es fehlte eine klare Abgrenzung zwischen Hintergrund und Rahmung. Wir entschieden das Papier der Rahmung einfach zu zerknittern, um so eine Struktur auf die Ebene zu bringen, die sich klar vom Hintergrund abhebt. Das Ganze funktionierte so nun viel besser und wirkte auch nicht überladend zum Kleid.
Die Wahl des Models und Make-Up-Artisten war schnell getroffen. Mit Maike Schwanitz hatte ich bereits mehrfach gearbeitet. Sie war auch schon bei SIGMA Projekten als Workshop Model an Board, liefert auf Knopfdruck ab und ist absolut zuverlässig. Mit ihr würde das Kleid perfekt wirken. Für Hair & Make-Up hatte ich auch schon einen Kandidaten im Hinterkopf. Jeder Artist hat seine eigene Handschrift.
Von kreativem Chaos bis perfekte Eleganz, von „super schnell“ bis „Könnte langsam fertig werden“ sind die Facetten sicher genauso weit gefächert wie die Arbeitsweisen verschiedener Fotografen. Was ich für das Projekt brauchte, war jemand der schnell, kreativ und präzise arbeitet. Da kam für mich nur Cevin Dufen infrage. Ein kreativer Kopf der mich seit 7 Jahren mit seinen tollen Arbeiten begleitet. Das Make-Up sollte das Thema Haute Couture unterstützen und somit sehr intensiv wirken.
Der Drehtag begann mit guter Laune und Schnelltests.
Auch wenn alle im Team vollständig geimpft waren, war ein tagesaktueller Test sinnvoll. Mittlerweile gehört das zu einer festen Routine und trübte auch nicht die gute Stimmung im Team. Der Ablauf des Videodrehs wurden besprochen, Model und Make-Up-Artist legten los und das Drehteam filmte die ersten Szenen. Es wäre natürlich kein SIGMA on Location, wenn nicht SIGMA Objektive zum Einsatz kämen. Ich hatte in diesem Jahr bereits die SIGMA I-Serie testen dürfen.
Die Serie umfasst Festbrennweiten, die kompakt und super hochwertig verarbeitet daherkommen und die für das Shooting vorgesehenen Brennweiten abdecken. Zum Einsatz kamen das SIGMA 35mm F2 DG | Contemporary für die Ganzkörperaufnahmen, sowie das SIGMA 65mm F2 DG DN | Contemporary für Oberkörperporträts und das SIGMA 90mm F2.8 DG DN | Contemporary, welches mit seiner geringen Naheinstellgrenze von 50cm ideal für Kopfporträts und Detailaufnahmen ist. Den Tag empfand ich als einen einzigen Rausch. Alle haben wunderbares geleistet und auch wenn ich die Interviewsituation als mein persönliches Kryptonit gesehen hatte, habe ich diese Herausforderung dank des tollen Drehteams gut meistern können. Das, was nun an bewegten Bildern entstanden ist, hat mich umgehauen und zudem ein wenig stolz gemacht.
Rückblickend war es einer dieser Erlebnisse, die mir noch lange in Erinnerung bleiben werden.